Expertentagung der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung in Kooperation mit der Society for International Development (SID), Munich Chapter
Marion Lautenbacher und F. Kayode Salau
Kloster Banz, 18. bis 19. November 1998
Auch 6 Jahre nach dem Beschluß der AGENDA 21 in Rio de Janeiro ist sowohl auf staatlicher, als auch auf kommunaler Ebene eine allen Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung Rechnung tragende Umsetzung dieses Handlungsprogramms nicht gelungen. Zumeist wird der Begriff „AGENDA 21“ und ebenso „Lokale AGENDA 21“ gleichgesetzt mit „Ökologie“, weshalb sich die Agenden vornehmlich auf umweltpolitische Erfordernisse und Maßnahmen
konzentrieren. Bezeichnend hierfür ist die in Betrieben, Verbänden und Behörden gleichermaßen anzutreffende Zuständigkeit der Umweltbeauftragten bzw. Umweltreferenten für die AGENDA 21.
Es wäre daher dringend erforderlich, auch staatlicherseits darauf hinzuwirken, daß die soziale und ökonomische Dimension nachhaltiger Entwicklung in die AGENDA-Prozesse gleichberechtigt Eingang finden. Hierfür müssen die Berührungsängste zwischen „Entwicklungs-Aktiven“,„Umwelt-Aktiven“ und der Wirtschaft abgebaut werden, indem die Zusammenhänge zwischen Entwicklungspolitik und Umweltpolitik als Chance begriffen und dargestellt werden: Das Bewußtsein für globale Nachhaltigkeit muß gestärkt werden, um u.a. weltweit Absatzmärkte für nachhaltige Umwelttechnologien zu schaffen und damit auch heimischen Unternehmen zu nutzen.